Harrison Ford wollte nicht auf Abenteurerrollen festgelegt sein und lehnte deshalb sogar Jurassic Park ab. Vielfalt statt Wiederholung war sein Ziel.
Als Han Solo und Indiana Jones schrieb er Filmgeschichte, doch legte er auch eine Spur, aus der er bis heute versucht auszubrechen. Harrison Ford ist eine der großen Legenden Hollywoods und hat Abenteurer- und Heldenfiguren geprägt wie kaum ein anderer. Doch genau das wurde ihm auch zum Verhängnis, denn eben diesen Archetypen wollte er nicht für immer spielen.
Ein Mann, ein Hut, ein Überdruss
Typecasting ist leider ein sehr reales Problem in Hollywood. Was für manche vielleicht ein Traum sein mag, frustriert aber auch viele andere. So wurden Harrison Ford noch jahrelang die typischen Rollen eines abenteuerlustigen und charismatischen Haudegens angeboten. Zu häufig auch mit Hut.
Nicht umsonst hegt er einen ganz schönen Groll gegen die Figur des Han Solo. Spannenderweise trifft das nicht auf Indy zu. Dennoch hatte er genug von dieser Art Charakter. Als Steven Spielberg ihm eine der Hauptrollen für den 1993 erschienenen Jurassic Park anbot, lehnte er lieber ab, als noch einen Hut-tragenden Abenteurer zu spielen.
T-Rex? Nein, danke.
Dabei hatte Spielberg die Rolle des Paläontologen Alan Grant extra für Ford entwickelt und geschrieben. Am Ende verkörperte Sam Neill den Forscher sowohl in der Original-Trilogie als auch in Jurassic World: Ein neues Zeitalter. Für Ford dagegen war es die Entscheidung, einmal mehr den selben Archetypen zu spielen oder seine künstlerische Bandbreite zu behalten und auszubauen.
Bereits in einem Interview mit Entertainment Weekly von 2011 hatte Spielberg über das Thema gesprochen: “Sam macht einen phänomenalen Job, aber meine erste Wahl war Harrison. Ich ging zur Kunstabteilung und ließ sie ein fotorealistisches Gemälde des T. rex anfertigen, der Harrison mit zwei Kindern jagt, und setzte Harrisons Gesicht auf die Figur des Archäologen, und schickte das Skript, das Buch und das Bild an Harrison. Am nächsten Tag erhielt ich einen Anruf, und er sagte: ‘Das ist nichts für mich, Kumpel’. Das war das Ende des Gesprächs.”
Auch Ford selbst äußerte sich im Rahmen des 30 jährigen Jubiläums von Jäger des verlorenen Schatzes zu dem Thema. Wie Looper berichtete, war es Ford leid, immer die gleiche Rolle zu spielen. Auch wenn sie einen anderen Namen hat.